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Raymund Werle

Dr.

Externes Mitglied von 2011-2021

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Techniksoziologie (speziell Interaktion technischer und institutioneller Innovation), Technologiepolitik (speziell Regulierung und Governance von Kommunikations- und Informationstechnik), Institutioneller Wandel (speziell Regeln des Schutzes geistigen Eigentums und Kommodifizierung von Wissen)

Seit Januar 2011 externes Mitglied der Abteilung für Organisations- und Innovationssoziologie an der Universität Stuttgart.

Seit August 2009 pensionierter Mitarbeiter am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. Zuvor (seit 1985) an demselben Institut Principal Research Associate und Koordinator des Forschungsbereichs "Wissenschaft, Technik, Innovation".

Von 1976 bis 1985 Tätigkeiten in Forschung und Lehre an den Universitäten Bielefeld, Mannheim und Heidelberg sowie im Kernforschungszentrum Karlsruhe.

Auslandsaufenthalte als Gastwissenschaftler u.a. an der London School of Economics and Political Science (LSE) und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/Boston.

Mitbegründer (1999) und langjähriger Sprecher der Sektion (Research Network) "Sociology of Science and Technology (SSTNET)" der European Sociological Association.

  • Werle, Raymund, 2013: Technik als soziale Konstruktion. In: Armin Grunwald (Hrsg.), Handbuch Technikethik. Stuttgart: J.B. Metzler, 128-133.
  • Irene Troy/Raymund Werle, 2012: Wissen handelbar gemacht? Politik und Patente. In: Andreas Busch/ Jeanette Hofmann (Hrsg.), Politik und die Regulierung von Information, Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 46/2012. Baden-Baden: Nomos, 152-189.
  • Werle, Raymund, 2012: Institutions and Systems: Analysing Technical Innovation Processes from an Institutional Perspective. In: Johannes Bauer, Achim Lang, Volker Schneider (eds.), Innovation Policy and Governance in High-Tech Industries. Heidelberg, Berlin: Springer, 23-47.
  • Feick, Jürgen/Raymund Werle, 2010: Regulation of Cyberspace. In: Martin Cave, Robert Baldwin, Martin Lodge (eds.), The Oxford Handbook of Regulation. Oxford: Oxford University Press, 523-547.
  • Troy, Irene/Raymund Werle, 2008: Uncertainty and the Market for Patents. Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Working Paper 08/2.
  • Werle, Raymund, 2007: Pfadabhängigkeit. In: Arthur Benz, Susanne Lütz, Uwe Schimank, Georg Simonis (Hrsg.), Handbuch Governance. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendungsfelder Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 119-131.
  • Werle, Raymund, 2005: Institutionelle Analyse technischer Innovation. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 57 (2), 308-332.
  • Dolata, Ulrich/Raymund Werle (Hrsg.), 2007: Gesellschaft und die Macht der Technik. Sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung. Frankfurt a.M.: Campus.
  • Schmidt, Susanne/Raymund Werle, 1998, Coordinating Technology. Studies in the International Standardization of Telecommunications. Cambridge, MA: The MIT Press.

 

Im November 2021 ist unser hochgeschätzter Kollege und Freund Raymund Werle im Alter von 77 Jahren verstorben. Raymund Werle hat die deutsche und europäische Techniksoziologie über mehrere Jahrzehnte maßgeblich mitgestaltet und mitgeprägt. Als langjähriger Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG) in Köln hat er den kleinen, aber feinen Forschungsbereich ‚Wissenschaft, Technik und Innovation‘ aufgebaut und geleitet – und Technikforschung immer als konstitutiven Bestandteil der Erforschung moderner, im Kern soziotechnisch verfasster Gesellschaften begriffen. Sein wissenschaftlicher Output war immens: Hervorzuheben sind zahllose techniksoziologische Arbeiten, insbesondere zum Zusammenspiel technischer und institutioneller Innovationen; technologiepolitisch ausgerichtete Texte, etwa zur Regulierung und Governance von Kommunikations- und Informationstechniken und des Internet; sowie aus den letzten Jahren seiner wissenschaftlichen Tätigkeit Arbeiten zu Regeln des Schutzes geistigen Eigentums und zur Kommodifizierung von Wissen. Neben seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit war Raymund Werle auch ein auf unaufdringliche Weise integrativ arbeitender Netzwerker, der Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzubringen vermochte. Als Vorsitzender des Publikationsausschusses am MPIfG hatte er über die Jahre enge Kontakte zu zahllosen Gutachterinnen und Gutachtern aus dem In- und Ausland aufgebaut. Zudem war er lange Zeit im Vorstand und zeitweise auch Sprecher der Sektion Wissenschafts- und Technikforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Bereits Ende der 1990er Jahre hatte er darüber hinaus das Research Network ‚Sociology of Science and Technology (SSTNET)‘ der European Sociological Association (ESA) mitbegründet und es anschließend als Sprecher und Vorstandsmitglied sehr aktiv mitgestaltet. Nicht unterschlagen werden sollen schließlich seine nahezu enzyklopädischen Kenntnisse der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga (seit den Gründungszeiten!), seine hohe Kompetenz in der Espresso-Zubereitung sowie der knochentrockene Humor, der ihn auszeichnete.

Ulrich Dolata, 27.1.2022

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