- Sowi I - Politische Systeme und Politische Soziologie
- Sowi II - Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung
- Sowi III - Internationale Beziehungen und Europäische Integration
- Sowi IV - Soziologie mit Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden
- Sowi V - Technik- und Umweltsoziologie
- Sowi VI - Organisations- und Innovationssoziologie
- Sowi VII - Computational Social Science
SOWI I - III (Politikwissenschaftliche Abteilungen):
Breitscheidstraße 2, 70174 Stuttgart
SOWI IV - VII (Soziologie-Abteilungen):
Seidenstraße 36, 70174 Stuttgart
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. André Bächtiger
Kurz-Informationen zu den Abteilungen am Institut für Sozialwissenschaften
Warum werden einige Menschen politisch aktiv, während andere passiv bleiben? Wie zufrieden sind die Bürger*innen mit den politischen Eliten, deren Entscheidungen und der Demokratie insgesamt? Und welchen Beitrag leisten Parteien, Verbände oder neuere Verfahren der Bürgerbeteiligung im Hinblick auf die politischen Einstellungen der Bürger*innen und ihre politische Beteiligung?
Diesen Fragen geht die Abteilung „Politische Systeme und Politische Soziologie (SOWI I)“ nach. Im Zentrum der Forschung stehen subnational und international vergleichende Erhebungen. Die Daten dienen als Grundlage für die Untersuchung der politischen Beteiligung der Bürger*innen und ihrer Einstellungen zur Politik einerseits sowie der politischen Prozesse und ihrer Ergebnisse (z.B. in Form von Gesetzen) andererseits.
Im Mittelpunkt der Lehre stehen Theorien und Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft und der Politischen Soziologie. Die Lehrveranstaltungen der Abteilung beschäftigen sich mit politischen Institutionen (z.B. Regierung und Parlament), politischen Einstellungen (z.B. zu staatlichen Maßnahmen), politischem Verhalten (z.B. Wählen) und politischen Prozessen (z.B. Gesetzgebung).
Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen bei Demokratie, Deliberation und Repräsentation. Ein wichtiges Ziel ist Verbindung von (normativen) Theorien mit avancierten Methoden (z.B. Survey-Experimente in Kombination mit computergestützten inhaltsanalytische Methoden).
Welche Akteure, Faktoren und Ziele bestimmen heute die internationale Politik? Wie hängen Politik und Ökonomie in der globalisierten Welt zusammen? Wohin steuert die Europäische Union?
Wer sich für solche Fragen interessiert, ist an der Abteilung für "Internationale Beziehungen und Europäische Integration" genau richtig. Hier wird erforscht, wie sich die internationale Politik und die Europäische Union entwickeln. Nationalstaaten haben in der heutigen globalisierten Welt nur noch begrenzte politische Steuerungsmöglichkeiten – daher wird besonders auf die politische Rolle transnationaler Unternehmen eingegangen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die nachhaltige Entwicklung und die politischen Auswirkungen des Erstarkens von China und Indien.
Die Vorlesungen und Seminare der Abteilung beschäftigen sich unter anderem mit der Global Governance, der internationalen Umwelt- und Sozialpolitik und der globalen politischen Ökonomie. Weitere wichtige Themen sind das Regieren im europäischen Mehrebenensystem, die Rolle Chinas und Indiens in der Weltpolitik und Theorien und Methoden der Internationalen Beziehungen.
Das Team der Abteilung für Soziologie mit Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden forscht zu unterschiedlichen methodischen und methodologischen Zugänge sowie deren Kombination. Ziel ist dabei die kritische Reflektion und die Weiterentwicklung zum einen für mehr Zielgruppen- und Problemsensibilität in der Erhebung, zum anderen in sozialwissenschaftlichen Auswertungen in Form statistischer Modellierung, qualitativ-interpretativer Analysen oder mit Mixed- und Multi-Methods-Zugängen.
In der Lehre übernimmt die Abteilung SOWI IV wesentliche Teile der Methodenausbildung in B.A.-, M.A.- und Lehramtsstudiengängen. Dabei werden unterschiedliche Zugänge theoretisch und anwendungsorientiert vermittelt sowie praktisch geübt. Neben Grundlagen der qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen werden vertiefende Übungen und Seminare zu Erhebungs- und Auswertungsverfahren angeboten.
Die Forschungsschwerpunkte der Stuttgarter Technik- und Umweltsoziologie liegen auf der gesellschaftlichen Einbettung sowie den möglichen Folgen und Risiken von sozio-technischen Transformationsprozessen, wie beispielsweise Digitalisierung und Automatisierung oder Energie- und Verkehrswende. Besonderes Interesse kommt dabei Prozessen der Infrastrukturentwicklung, der partizipativen Gestaltung von Veränderungsprozessen und der Orientierung an nachhaltiger Entwicklung zu.
Unsere laufenden Forschungsprojekte finden Sie zusammen mit den verantwortlichen Ansprechpartner*innen beim Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS)
Die Stuttgarter Organisations- und Innovationssoziologie befasst sich sowohl in theorieorientierten wie auch in empirischen Projekten mit den organisationalen, sektoralen und institutionellen Veränderungsprozessen, die mit der Entwicklung und Diffusion technologischer Innovationen einhergehen. Untersucht werden insbesondere die Verschränkungen von technischem und sozialem Wandel sowie die damit verbundenen Transformationsverläufe und Restrukturierungsprozesse in verschiedenen Wirtschaftssektoren, im Internet und in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen.
Zu den Schwerpunkten unserer Forschung zählen
- Arbeiten zur politischen Ökonomie des Internets, das heute maßgeblich durch die Organisierungs- und Kuratierungsleistungen der großen privatwirtschaftlich betriebenen Plattformen geprägt wird;
- Untersuchungen zur Neujustierung und Rolle nicht-organisierter Kollektive und kollektiver Akteure im Internet (wie z.B. soziale Bewegungen oder Projektgemeinschaften);
- Analysen zum soziotechnischen Wandel verschiedener Mediensektoren durch Internet und Mobile Devices;
- Projekte zur Transformation des Energiesektors und der Automobilindustrie, zur Adaptions- und Strategiefähigkeit etablierter Unternehmen sowie zu den Konfliktkonstellationen in sozioökonomischen und -technischen Umbruchperioden;
- konzeptionelle Arbeiten zu organisationaler Trägheit, Pfadabhängigkeiten und Pfadbrüchen im Kontext nachhaltiger Transformationsprozesse;
- theoretisch orientierte Arbeiten zum sozioökonomischen und institutionellen Wandel moderner Gesellschaften durch Technik.
Die Forschung der Abteilung ist problemorientiert und folgt einer empirisch begründeten Theoriebildung. Die empirische Basis bilden in der Regel kausal rekonstruierende Fallstudien, auf deren Grundlage theoretisch-konzeptionelle Verdichtungen erfolgen und verallgemeinerbare Muster und Mechanismen soziotechnischen Wandels identifiziert werden.
CSS liegt an der Schnittstelle zwischen Sozial- und Computerwissenschaften. Soziale Phänomene stehen dabei im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses, diese werden allerdings mit bislang in den Sozialwissenschaften wenig genutzten Datentypen und Verfahren analysiert.
Konkret geht es z.B. um die Nutzung von prozessgenerierten Daten, also etwa Plenarprotokolle des Bundestags, wissenschaftliche Texte und Kollaborationen, oder Messages in Social Media Kanälen (etwa Tweets). Methodisch vereint CSS klassische Inferenzstatistik mit iterativen Rechenregeln (also Algorithmen) oder Bayesianischen Wahrscheinlichkeitsklassifikationen. Diese werden dann beispielsweise dazu genutzt um Themen in großen Mengen an Text zu erkennen, Wirtschaftswachstum zu prognostizieren oder soziale Beziehungen aufgrund basaler sozialer Attribute vorherzusagen.
Neben der Aufbereitung vielfältiger Datentypen und der Entwicklung innovativer Methoden ist in unserer Gruppe aber auch deren „sozialwissenschaftliche Passung“ ein wesentlicher Teil der Aufgabe. D.h. uns geht es auch darum die Validität und Reliabilität der Daten sowie die theoretische Anschlussfähigkeit der Analysemethoden sicherzustellen.