CRETA

Centrum für reflektierte Textanalyse“ (CRETA)

Das interdisziplinäre „Centrum für reflektierte Textanalyse“ (CRETA) der Universität Stuttgart konzentriert sich auf die Entwicklung von technischen Methoden und allgemeinen Arbeitsablauf-Methoden zur Textanalyse im Forschungsbereich der Digital Humanities. Die Methoden sollen fachübergreifend für textanalytische Fragestellungen aus der Literatur-, Sprach-, Geschichts- und Sozialwissenschaft sowie Philosophie erarbeitet und eingesetzt werden.

Die Abteilung für Internationale Beziehungen und Europäische Integration des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart wirkt als sozialwissenschaftliche Fachgruppe in CRETA mit. Wir interessieren uns für öffentliche politische Kommunikationsprozesse in verschiedenen Arenen, insbesondere in der nationalen und internationalen Presse und in Parlamentsdebatten und kooperieren eng mit der CLARIN Fach AG 7 „Inhaltsanalytische Methoden in den Sozialwissenschaften“.

Was wir können

Durch unsere langjährige Erfahrung mit transdisziplinären Forschungsprojekten in der qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse – zuletzt im BMBF geförderten Projekt e-Identity – kennen wir die Stärken und Schwächen üblicher textanalytischer Tools und sind bestens vertraut mit den wiederkehrenden Routinen der Korpuserstellung, -aufbereitung und -bereinigung sowie der Konzeption von manuellen, semiautomatischen und automatisierten Textanalyseverfahren. In unserer Forschung setzen wir uns intensiv mit der systematischen Verknüpfung quantitativer sowie qualitativer Analyseverfahren zur Identifikation und Klassifikation komplexer sozialwissenschaftlicher Konzepte auseinander. Über die Verknüpfung von Topic Models und maschinellem Lernen sind wir außerdem in der Lage, politisch und sozial bedeutungsvolle Themen semi-automatisch in sehr großen Textkorpora zu identifizieren. Ausgestattet mit diesem Vorwissen tragen wir in CRETA zur Formulierung von Kriterien für das Zusammenspiel von quantifizierenden und hermeneutischen Verfahren sowie zur Entwicklung neuer Textanalysetools bei.

Was wir in CRETA machen

Wir interessieren uns für die vielfältigen und komplexen Thematisierungsweisen nationaler, sowie trans- und internationaler Probleme, Akteure, Institutionen und Organisationen, news-breaking Events und internationaler Krisenereignisse im politischen und sozialen Raum. Hierfür untersuchen wir das e-Identity Korpus, ein bereinigtes Zeitungstextkorpus von insgesamt über 500.000 Zeitungsartikeln zu politischen Debatten über Kriege und humanitäre militärischen Interventionen für den Zeitraum 1990 – 2012, sowie das PolMine-Korpus, das die gesamten Plenarprotokolle des Deutschen Bundestages umfasst. Perspektivisch werden wir systematische vergleichende Analysen zwischen Bundestags- und Zeitungstextkorpora durchführen, Themenstrukturen von Bundestagsdebatten im Wandel identifizieren und die Repräsentation der verschiedenen Parteien analysieren. Die Entwicklung neuer interdisziplinärer Forschungsprojekte ist kontinuierliches Anliegen unserer Forschungsarbeit.

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