Die Stuttgarter Organisations- und Innovationssoziologie befasst sich sowohl in theorieorientierten wie auch in empirischen Projekten mit den organisationalen, sektoralen und institutionellen Veränderungsprozessen, die mit der Entwicklung und Diffusion technologischer Innovationen einhergehen. Untersucht werden insbesondere die Verschränkungen von technischem und sozialem Wandel sowie die damit verbundenen Transformationsverläufe und Restrukturierungsprozesse in verschiedenen Wirtschaftssektoren, im Internet und in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen.
Zu den Schwerpunkten unserer Forschung zählen
- Arbeiten zur politischen Ökonomie des Internets, das heute maßgeblich durch die Organisierungs- und Kuratierungsleistungen der großen privatwirtschaftlich betriebenen Plattformen geprägt wird;
- Untersuchungen zur Neujustierung und Rolle nicht-organisierter Kollektive und kollektiver Akteure im Internet (wie z.B. soziale Bewegungen oder Projektgemeinschaften);
- Analysen zum soziotechnischen Wandel verschiedener Mediensektoren durch Internet und Mobile Devices;
- Projekte zur Transformation des Energiesektors und der Automobilindustrie, zur Adaptions- und Strategiefähigkeit etablierter Unternehmen sowie zu den Konfliktkonstellationen in sozioökonomischen und -technischen Umbruchperioden;
- konzeptionelle Arbeiten zu organisationaler Trägheit, Pfadabhängigkeiten und Pfadbrüchen im Kontext nachhaltiger Transformationsprozesse;
- theoretisch orientierte Arbeiten zum sozioökonomischen und institutionellen Wandel moderner Gesellschaften durch Technik.
Die Forschung der Abteilung ist problemorientiert und folgt einer empirisch begründeten Theoriebildung. Die empirische Basis bilden in der Regel kausal rekonstruierende Fallstudien, auf deren Grundlage theoretisch-konzeptionelle Verdichtungen erfolgen und verallgemeinerbare Muster und Mechanismen soziotechnischen Wandels identifiziert werden.
15 Jahre Stuttgarter Organisations- und Innovationssoziologie
Ulrich Dolata
Prof. Dr.Leitung Sowi VI