ATTFED (DFG-SNF-Projekt)

Einstellungen zum Föderalismus in Deutschland und der Schweiz: Konfiguration, Determinanten und Veränderung subnationaler Identitäten und Präferenzen

Kurze Projektvorstellung

Dieses Forschungsprojekt untersucht umfassend die Einstellungen der Bürger*innen zum Föderalismus in den deutschen Bundesländern und den Schweizer Kantonen, um ein besseres Verständnis der Bedingungen zu erlangen, unter denen mehr oder weniger Föderalismus gefordert wird. In der Tat hat die Covid-19-Pandemie sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz die seit langem bestehende Kritik an der Wirksamkeit des Föderalismus wieder aufleben lassen. Wir wissen jedoch wenig über die Einstellungen der Bürger*innen zum Föderalismus (und oft ist dieses Wissen auf einige Regionen beschränkt), obwohl diese Einstellungen eine entscheidende Rolle bei der Legitimierung von Föderalismusreformen (einschließlich Zentralisierungsoptionen) spielen dürften.

Unser Projekt schließt diese Lücke, indem es die Einstellungen zum Föderalismus sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland kartiert, sie auf der Grundlage verschiedener Faktoren auf individueller, regionaler und Länderebene erklärt und eine detaillierte Analyse der Veränderbarkeit der Zentralisierungspräferenzen der Bürger durchführt.

Das Projekt gliedert sich in zwei Teilprojekte: Im ersten Teilprojekt konzeptualisieren wir mehrere Dimensionen der Einstellung zur föderalen Gewaltenteilung und analysieren systematisch eine Reihe von Faktoren, welche Einstellungen zum Föderalismus erklären können. Im zweiten Teilprojekt untersuchen wir Zentralisierungspräferenzen und ihre Formbarkeit mit Hilfe eines Vignettenexperiments, bei dem die Befragten gebeten werden, Reformvorschläge zu verschiedenen Themen zu bewerten, die eine Verlagerung von Zuständigkeiten von der regionalen auf die nationale Ebene beinhalten.

  • Messung und Deskription von Einstellungen zu Facetten des Föderalismus
  • Identitäten und Unterstützung föderaler Governance
  • Experimentelle Forschung zu Einstellungen zum Föderalismus
  • Präferenzen für Veränderungen föderaler Governance – Zentralisierung und Dezentralisierung
  • Föderalismus und Unterstützung regionaler Umverteilung
  • Determinanten von Bürgerpräferenzen in föderalen Systemen: Vertrauen, Ideologie und Persönlichkeit

Mitglieder des Projektteams präsentierten bisherige Ergebnisse des Projekts auf verschiedenen Workshops und Konferenzen, unter anderem bei der ECPR General Conference (2023, 2024), bei der Jahreskonferenz der EPSA (2024), dem Jahreskongress der SVPW (2023, 2024, 2025) und der IAGSP (2024). Darüber hinaus wurden Ergebnisse auf dem Workshop "Making devolution work in an age of multiple crises: Comparative lessons from Europe" an der University of Edinburgh (2024), dem jährlichen Workshop in Public Administration „Current research on Public Policy and Public Management“ am IDHEAP Lausanne (2024), dem „Föderalismus Workshop“ der DVPW Themengruppe Föderalismus in Berlin (2024) sowie auf der „Demi-Journée du LAGAPE“ an der Universität Lausanne (2022) vorgestellt.

Mehrere Studien, die aus dem Projekt hervorgegangen sind, befinden sich derzeit bei internationalen Fachzeitschriften in Begutachtung und wurden teilweise bereits zur überarbeiteten Neueinreichung eingeladen. Darüber hinaus ist eine Buchpublikation für das Jahr 2026 vereinbart.

Mitglieder des Projektteams werden am 27.-28. Februar 2025 Gastgeber des Workshops der DVPW Themengruppe „Föderalismus“ an der Universität Stuttgart sein.

Im Rahmen des Projekts wird am 12.-13. März 2025 der Workshop „Rethinking Federalism and Multilevel Governance“ auf Schloss Wartegg (Switzerland) stattfinden.

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