Wer unterstützt die Energiewende? – Neue Studie zeigt langfristige Muster und zentrale Einflussfaktoren

14. März 2025 / Sowi IV

Eine aktuelle Studie von Marco Sonnberger, Thomas Krause & Michael Ruddat analysiert die Einstellungen der Bevölkerung zur deutschen Energiewende. Längsschnittdaten des GESIS Panels zeigen, dass Einstellungen über die Zeit relativ stabil bleiben. Wesentliche Unterschiede entstehen vor allem durch Bildung, Einkommen und ökologische Wertorientierungen.

Die Energiewende in Deutschland ist ein gesellschaftlich anspruchsvoller Prozess, der von unterschiedlichen Interessen und öffentlichen Debatten geprägt ist. Bisher blieb unklar, wie stabil die Unterstützung der Energiewende in der Bevölkerung langfristig ist und welche Bevölkerungsgruppen hierbei besondere Unterschiede aufweisen. Unsere neue Studie schließt diese Forschungslücken: Erstens untersucht sie, wie stabil Einstellungen zur Energiewende im Verlauf der Zeit bleiben. Zweitens identifiziert sie Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen hinsichtlich der langfristigen Entwicklung ihrer Einstellungen zur Energiewende. Hierfür analysieren wir Daten des GESIS Panels mithilfe einer innovativen Methodenkombination aus Strukturgleichungsmodellen (SEM) und maschinellen Lernverfahren (SEM Trees auf Grundlage von Latent Growth Curve Models). Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Einstellungen zur Energiewende insgesamt langfristig stabil sind. Entscheidend für Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen sind insbesondere der Bildungsgrad, das Haushaltsnettoeinkommen sowie eine ausgeprägte ökologische Wertorientierung, gemessen anhand der New Ecological Paradigm-Skala. Die Studie liefert somit wertvolle Hinweise, um zielgruppenspezifische Kommunikations- und Beteiligungsstrategien zur Förderung der Energiewende abzuleiten.

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The energy transition in Germany is a socially demanding process shaped by diverse interests and public debates. Until now, it remained unclear how stable public support for the energy transition is over the long term and which population groups differ significantly in their support. Our new study addresses these research gaps: First, it examines the stability of attitudes towards the energy transition over time. Second, it identifies differences between population groups regarding the long-term evolution of their attitudes toward the energy transition. To achieve this, we analyze data from the GESIS Panel using an innovative methodological combination of structural equation modeling (SEM) and machine learning techniques (SEM Trees based on Latent Growth Curve Models). The findings clearly demonstrate that attitudes towards the energy transition are generally stable in the long run. Crucial factors explaining differences among population groups include educational attainment, household net income, and strong ecological value orientations, measured by the New Ecological Paradigm Scale. Thus, the study provides valuable insights for deriving target group-specific communication and engagement strategies to promote the energy transition.

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