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Anna Roßmann

Frau Dr.

Akademische Mitarbeiterin
Institut für Sozialwissenschaften
Abteilung für Soziologie mit Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden

Kontakt

Seidenstr. 36
70174 Stuttgart
Deutschland
Raum: 4.009

Fachgebiet

Forschungsbereiche:

Soziologie und sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden

 

Schwerpunkte:

soziologische Zeitdiagnosen, einschließlich deren Niederschlag in der Schule beziehungsweise im pädagogischen Handeln; qualitative Forschungsmethoden; Wissenschafts- und Erkenntnistheorie; Wissenssoziologie

 

Arbeitsgebiete:

„Wo will ich leben? – Wohnentscheidungsprozesse von jungen Erwachsenen verstehen“: Das Vorhaben erhebt und analysiert Faktoren, welche für die Wohnortentscheidung in der Altersgruppe in ländlichen Regionen maßgebend sind. Damit gemeint sind einerseits strukturelle Aspekte wie Infrastruktur, Bildung, Freizeit oder der verfügbare Wohnraum. Andererseits gilt der Fokus der Motivation junger Erwachsener, den ländlichen Raum zu verlassen, den Erfahrungen, die sie am neuen Wohnort machen sowie den grundlegenden Vorstellungen, welche sie vom Leben auf dem Land beziehungsweise in der Stadt haben.

Zudem erprobt und reflektiert das Projekt methodische Innovationen. Es wird gefördert vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.

Gesellschaftlicher Umgang mit Mehrdeutigkeit bzw. Ambiguität: Fanden wir den Kinofilm, den wir gestern Abend gesehen haben, gelungen? War das vorhin ein Flirt? Wie viel Prozent der Bevölkerung sind süchtig nach dem Smartphone? Die Welt ist mehrdeutig. Gesellschaften, welche durch die Philosophie des griechischen Altertums und die Aufklärung geprägt sind, streben indes überdurchschnittlich stark nach Eindeutigkeit. Das Konzept des need for cognitive closure beschreibt dieses menschliche Bemühen, sich derart gewiss sein zu wollen und, sofern möglich, ein Schwarz-Weiß-Schema herzustellen.

Hierin liegt ein grundlegendes Spannungsfeld, das sich in besagten Gesellschaften zudem verschiebt: Die Uneindeutigkeiten in der Welt steigen an – siehe exemplarisch den Trend, dass der Anteil an Personen steigt, die sich nicht als Frau oder Mann definieren. Damit droht die Basis der sozialen Reproduktion für Gesellschaften mit einem hohen need for cognitive closure zunehmend zu erodieren; Radikalisierungen jeglicher Art sowie verschwörungstheoretische Gruppierungen lassen sich entsprechend als Beharrungskräfte interpretieren.

Wie also ist mehr Offenheit gegenüber und ein kompetenterer Umgang mit Mehrdeutigkeit möglich? Dieser Frage gehe ich nach, indem ich Merkmale ambiguitätstoleranter Kulturen untersuche und diese den traditionell Mehrdeutigkeit vermeidenden Gesellschaften gegenüberstelle.

Cancel culture an Schulen: Medien berichten in letzter Zeit vereinzelt über Vorkommnisse von cancel culture im schulischen Umfeld – siehe etwa der Fall um den Roman Tauben im Gras von Wolfgang Koeppen oder die Aufgabe aus einem Cornelsen-Schulbuch, in der ein türkischer Familienvater seine Tochter mit ihrem Cousin verheiratet, ohne dass sie das weiß.

Das dazugehörige Forschungsfeld für den Schulbereich ist noch jung. Erste Annäherungen beschäftigen sich schwerpunktmäßig damit, wie cancel culture Bildungsprozesse tangiert und sind theoretisch-normativ angelegt Die hier skizzierte Studie hat einen empirischen Fokus und stellt die Wahrnehmung schulischer Lehrkräfte – konkret: am Gymnasium – in den Mittelpunkt. Sie fragt, was diese über cancel culture wissen, ob sie diese im schulischen Umfeld erleben und wie sie mit ihr umgehen. Außerdem soll mit der Erhebung geklärt werden, für wie relevant schulische Lehrkräfte es erachten, dass Schulen sich mit cancel culture beschäftigen, und was sie von dem Phänomen grundsätzlich halten.

Sensibilität: Feinfühligkeit und Rücksichtnahme im sozialen Miteinander sind in den letzten Jahrhunderten immer wichtiger geworden und erleben jüngst einen weiteren Schub. Was aber geschieht, wenn die Sensibilität ins Absolute kippt? In dem Beitrag lege ich theoretisch dar, wie darüber Selbstreferenzialität erzeugt wird und jegliche Entwicklung damit droht, unterbunden zu werden.

Roßmann, A. (2024). Schwarz-Weiß-Denken in der Forschung?! Zum Umgang mit Objektivität, wenn es darum geht, Aussagen über die soziale Welt zu treffen. In J. Eisfeld (Hrsg.), Rationalität im 21. Jahrhundert: In der Reihe KOLLOQUIA Triesen (1. Aufl.). Velbrück. [im Druck, Seitenangaben noch nicht bekannt]

Roßmann, A. (2021). Ist soziologische Forschung ohne Gewissheit möglich? In: O. Dimbath & M. Pfadenhauer (Hrsg.), Gewissheit. Beiträge und Debatten zum 3. Sektionskongress der Wissenssoziologie (1. Aufl., S. 936–940). Beltz Juventa.

Roßmann, A. (2020). Das Ende harter Fakten? Eine Soziologie heilkundlicher Erkenntnis. Campus.

Von 2000 bis 2007 studierte Anna Roßmann Soziologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Universidad de Salamanca (Spanien). Ihren Berufseinstieg gestaltete sie im Lean Management bei TRUMPF und wechselte anschließend in die Führungskräfteentwicklung der Firma. Es folgten Stationen in der Personal- und Organisationsentwicklung bei der EnBW Akademie und bei ZEISS, zuletzt in leitender Funktion.

2016 begann Anna Roßmann ihr Promotionsstudium an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und schloss dieses 2019 ab. Parallel dazu war sie als Projektmanagerin an der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg beschäftigt.

In der Zeit von April 2020 bis Juli 2022 war Anna Roßmann in der Abteilung Pädagogik der Universität Stuttgart für das Konzept verantwortlich, die Weiterbildung an der Universität Stuttgart neu aufzustellen. Seit August 2022 arbeitet sie in Forschung und Lehre.

Anna Roßmann verfügt über umfangreiche Weiterbildungen in Hochschuldidaktik, Coaching, Moderation, Projektmanagement und Führung.

Roßmann, A. (2024, 19. März). »... dass die [moralische] Problemhaftigkeit hier Kern des Unterrichts ist.« Wie Gymnasiallehrkräfte cancel culture bearbeiten. Vortrag im Rahmen der GEBF-Tagung, Potsdam.

Roßmann, A. (2023, 14. September). Cancel culture – ein Phantom an deutschen Gymnasien? Und wie es sich zeigt … Vortrag im Rahmen der Sektionstagung empirische Bildungsforschung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) sowie der Kommission Bildungsplanung, Bildungsorganisation und Bildungsrecht (KBBB), Potsdam.

Roßmann, A. (2022, 26. November). Schwarz-Weiß-Denken in der Forschung?! Zum Umgang mit Objektivität und Wahrheit bei der Erfassung sozialer Realität. Vortrag im Rahmen der KOLLOQUIA Triesen (Liechtenstein).

Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)

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